Wie vielleicht einige von euch schon wissen, ernähre ich
mich seit April 2011 vegetarisch.
Wenn man es genau nimmt, bin ich keine richtige
Vegetarierin, da ich auch ab und zu Fisch esse – ich bin also Pescetarierin (http://de.wikipedia.org/wiki/Pescetarismus)
.
Weil es mir absolut keine Probleme bereitet, auf Fleisch zu
verzichten, habe ich mich dazu entschlossen, bei dieser Challenge mitzumachen –
und nun auch noch auf Fisch zu verzichten – viel mehr noch auf eigentlich fast
alles, was ich sonst regelmäßig verzehrt habe. Ich wollte mich selbst testen
und herausfordern.
Schaffe ich es, 30 Tage lang komplett auf tierische Produkte
zu verzichten?
Überall hat man von diesem Buch gehört und gelesen. Auf Youtube
gab es viele, die es tatsächlich geschafft haben und dazu auch noch ein paar
Kilogramm abgenommen hatten.
Ich war hochmotiviert und so konnte ich auch meinen Mann
überreden, mitzumachen. Man muss unbedingt wissen, dass er viel Fleisch isst.
Er treibt Sport und ernährt sich halbwegs gesund. Seiner Meinung nach „sind ein
paar Kilogramm Hühnerbrust“ in der Woche „ok“. Da ich ein riesen
Überzeugungstalent besitze und meinen sogenannten unwiderstehlichen Hundeblick
eingesetzt habe, erklärte er sich dazu bereit, mit mir durchzustarten.
Soweit so gut. Das Buch habe ich gekauft, die Zutaten für
die ersten paar Tage auch, sowie einen Spiralschneider. Der überraschenderweise
nicht so teuer war, wie erwartet.
Überhaupt – ich hatte mir den „veganen Weg“ viel teurer ausgemalt.
Aber viele der Produkte wie zum Beispiel Vollkornmehl oder Mandelmus verbraucht
man normalerweise nicht in ein paar Tagen, braucht sie also nicht so oft nach
zu kaufen. Kurz gesagt, wenn man es auf einen Monat hochrechnet, gibt man nicht
mehr aus als für die „normalen“ Einkäufe mit Fleisch und Co..
Bevor ich jetzt ausführlicher auf die ersten paar Tage
eingehe, muss ich erstmal loswerden, dass alle Rezepte die ich ausprobiert habe,
super lecker waren und ich immer satt geworden bin (mein Mann leider nicht). Es
war teilweise zwar sehr aufwendig, aber es hat sich immer gelohnt.
Tag 1
Zum Frühstück gab es Mini-Crunch-Pancakes mit
Himbeer-Joghurt-Eis
Zum Mittagessen gab es Zucchini-Lasagne mit
Bolognese-Füllung und Mandelcreme
Zum Abendessen gab es Kürbispommes mit 2 Dips
Tag 2
Berlin-Toast mit Cashew-Bananen-Füllung und Crunch-Kruste
Tofu-Burger
mit Avocado-Creme und Chilli-Ketchup
Zucchini-Spaghetti
alla Carbonara
Tag 3
Brot mit Tofu-Kräuterquark
Spinat-Safran-Crème mit Orangen-Quinoa
Auberginenschiffchen Mexican mit Thymian-Mandel-Creme
Tag 4
Erdnuss-Schoko-Müsli
Quinoa-Buletten mit Blumenkohl-Curry-Crunch
Zucchini-Spaghetti Bolognese mit Mandel-Parmesan
Tag 5
Ab Freitag bis Sonntag hab ich die bereits oben genannten
Gerichte nochmal gekocht.
Fazit
In diesem mega-tollen Buch gibt es viele Rezepte die man
immer abwechselnd in den 30 Tagen kochen kann, ohne dass es langweilig wird. Nach
ein paar Tagen hat man den „Dreh“ raus und modifiziert ein paar Rezepte nach
dem eigenen Geschmack.
Nun, wie ihr euch sicher schon denken könnt, haben wir die
30 Tag-Challenge nicht bestanden. Nach gerade mal 7 Tagen haben wir aufgegeben.
Für mich haben sich die 7 Tage folgendermaßen angefühlt:
Ich muss kochen… was soll ich kochen… was darf ich essen…ich
hab Hunger…hoffentlich wird mein Mann dieses Mal satt…ich will Schokolade…ich
muss schon wieder kochen…was koche ich morgen…Küche aufräumen-schon wieder…ich
muss noch mehr Zucchini kaufen…was koche ich heute…ich muss einkaufen…hab Lust
auf Joghurt…Sojamilch ist eklig…endlich essen-schade schon vorbei…was koche ich
heute Abend…mein Mann hat Hunger…mega-FRUSTRATION!
Es war sehr, sehr anstrengend. Ich habe mich mindestens zwei
Stunden täglich in der Küche aufgehalten. Dazu kam noch das aufräumen, putzen
und spülen. Ich habe in dieser Woche kein Gramm abgenommen, dafür aber in der
darauffolgenden Woche 2 Kilogramm zugenommen. Ich hatte das Gefühl, dass ich
seit Jahren keine Süßigkeiten, Kuchen und Rühreier mehr gegessen hab. Deshalb
hab ich umso mehr davon verdrückt.
Viele Gerichte koche ich nach wie vor, z.B. die Kürbispommes
oder die Zucchini-Spaghetti. Viele Techniken und Gewürze hab ich neu
kennengelernt und in meine ganz persönliche Küche aufgenommen. Auch wenn ich
die Challenge nicht bestanden habe, war es doch eine tolle Erfahrung. Ich hatte
beim Essen nie das Gefühl, dass etwas fehlt. Man braucht wirklich kein Fleisch,
Sahne oder irgendwelche Maggi-Päckchen um sehr geschmacksintensiv zu kochen. Es
war wirklich ein Genuss und es lohnt sich wirklich für jeden, bei dieser
Challenge mitzumachen oder wenigstens ein paar Rezepte zu testen.